Seit über 40 Jahren lädt die CDU-Ortsunion Liesborn zum politischen Frühschoppen nach Liesborn-Göttingen ein. In diesem Jahr war zum dritten Mal Bürgermeister Christian Thegelkamp Gastredner. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden Klaus Grothues berichtete Christian Thegelkamp in der Gaststätte „Zur Linde“ sehr ausführlich über die letzten Aktivitäten der Gemeinde und nahm auch so manche Anregung aus der Runde mit ins Rathaus.

Auf der Fahrt nach Göttingen hatte er sich bereits über den Baufortschritt des Mehrgenerationen-Dorfplatzes ein Bild gemacht und wies darauf hin, dass für die Baumaßnahme rund um die St. Georg-Kapelle 180.000 Euro Zuschuss vom Land generiert werden konnten. Mitte des Jahres soll der Platz eingeweiht werden.

Das 100jährige Bestehen des Löschzugs Göttingen in diesem Jahr nahm der Bürgermeister zum Anlass, um auf die erfolgreiche Jugendfeuerwehr Wadersloh hinzuweisen, die 2015 gegründet wurde und aus der inzwischen schon einige Mitglieder bei den Erwachsenen aufgenommen wurden.

Ein weiteres Thema waren die hohen Investitionen der Gemeinde für die Kleinkinderbetreuung und die Offene Ganztagsgrundschule (OGS), die zwar zu den Pflichtaufgaben einer Gemeinde gehören, aber nur unzureichend vom Land oder Bund bezuschusst werden. Wenigstens bekommen wir für die Erweiterungsbauten am Gymnasium Johanneum eine knappe Million Zuschuss vom Land NRW.

Dass man mit dem neuen Waldkindergarten in Liesborn goldrichtig liegt, zeigen die Anmeldezahlen, aber auch die Auszeichnung für den Architekten Thomas Becker aus Ennigerloh, der für den Neubau den BDA Architekturpreis Münster-Münsterland 2023 erhielt.

Auch auf die zunehmende Pro-Kopfverschuldung in der Gemeinde ging Christian Thegelkamp ein. Diese Kreditaufnahmen seien aber fast ausschließlich für investive Projekte nötig gewesen, zu einem geringen Zinssatz und mit Zinsbindung bis zur kompletten Tilgung.

Die drei geplanten Windenergieanlagen in Liesborn-Göttingen waren natürlich ein weiteres Thema des politischen Frühschoppens. Dazu hatte Klaus Grothues das Vorstandsmitglied der Genossenschaft Umweltfreundliche Energien Wadersloh eG, Dr. Torsten Winkelnkemper, eingeladen (im Bild rechts neben Philipp Hoberg, der in Liesborn eine große Agri-PV-Anlage plant).

Dieser berichtete, dass am Ostrand von Göttingen die drei geplanten Anlagen bei einer Nabenhöhe von 160 m jeweils eine Leistung von 6 Megawatt haben. Der Stromertrag wird auf ca. 45 000 000 kWh/Jahr geschätzt, was 80% vom Eigenbedarf Waderslohs bedeutet. Die Gewerbesteuer dafür würde 150.000 Euro pro Jahr betragen, vorgesehen ist auch eine Abgabe von 0,2 ct/kWh, etwa 90.000 Euro für die Gemeinde.

Die Vorsitzenden der OU Liesborn, Klaus Grothues und Hannelie Böcker-Riese, sowie Markus Woermann, der bei der letzten Kommunalwahl das Direktmandat in Göttingen mit dem besten Ergebnis von ganz Wadersloh gewann, waren mit dem Verlauf des diesjährigen politischen Frühschoppens sehr zufrieden und freuten sich über den sehr guten Besuch.