Überraschende Schlussabrechnung trübt den sehr guten Gesamteindruck
In der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause, am 1. Juli, berichtete BM Christian Thegelkamp erstmals im öffentlichen Teil über die Schlussabrechnung der neuen Sekundarschule an der Winkelstraße, die durch einen Umbau und Erweiterungsbau aus der ehemaligen Hauptschule entstanden ist. Bis Dezember 2017, also etwa ein halbes Jahr vor dem geplanten Betriebsbeginn lagen die Gesamtkosten etwa bei 8 Millionen Euro. Bis dahin wurden die Ratsmitglieder regelmäßig über Ausschreibungsergebnisse und aktuelle Zwischenstände der Gesamtkosten informiert. Im April 2018 diskutierte man noch, ob man auf einen eventuellen Zuschuss von 120 000 Euro verzichten solle, um die Sekundarschule termingerecht zum Schuljahr 2018/2019 wie versprochen zu eröffnen. Am 11.April wurde eine Presseerklärung herausgegeben, in der die Zuschüsse mit 4,4 Millionen (= 61% der Baukosten) beziffert wurden, was einer Baukostensumme von 7,4 Millionen entspricht. Dazu sollten noch Umzugskosten und Montagen in den Fachräumen in Höhe von zusammen etwa 500 000 Euro kommen. Nachdem die Sekundarschule nach den Herbstferien 2018 ihren Schulbetrieb aufgenommen hatte und bei der Eröffnung von 8 Millionen Kosten die Rede war, mussten die Ratsmitglieder in ihrer letzten Sitzung vernehmen, dass nach Eingang der Schlussrechnungen sich die Kosten auf 9 Millionen Euro erhöht hätten. Das sind zwar „nur“ 13% über der letzten Zwischenrechnung, unter dem Strich muss die Gemeinde aber 1 Million mehr bezahlen als zuletzt geplant. Die Kommentare der Ratsmitglieder waren sehr unterschiedlich. Rudi Luster-Haggeney, Fraktionsvorsitzender der CDU, führte aus, dass Wadersloh für diese Summe eine hervorragende und gut eingerichtete Schule mit sehr positiver Außenwirkung erhalten habe. Die CDU-Fraktion sei jedoch enttäuscht darüber, dass Architekten und Verwaltung die Kostenerhöhung nicht früher kommuniziert hätten. Dies kritisiere er deutlich, obwohl das Ergebnis ein Gutes sei. SPD, Freie Wähler und FDP meinten, dass beim Bauen im Bestand eine 13%ige Steigerung der Gesamtkosten durchaus normal und ein gutes Ergebnis sei. Daraufhin konterten die CDU-Ratsmitglieder Walter Brune, Dr. Ulrike Keitlinghaus und Stefan Braun. Für Walter Brune war es überhaupt nicht normal, dass dieser Bau in diesem Kostenumfang teurer wurde. Bei den Vergabeaufträgen habe man sich stets im Rahmen der Kostenschätzungen bewegt. Ihm sei diese Erhöhung unbegreiflich. Dr. Ulrike Keitlinghaus wehrte sich gegen die Äußerung der SPD, dass man auf der Baustelle zum Schluss nicht alle Kosten im Blick behalten könne. Den Anspruch, die Kosten im Blick zu behalten, könne man durchaus an die Personen richten, die sich damit beruflich beschäftigen. Auch Stefan Braun, u.a. Mitglied im Baubegleitenden Ausschuss, betätigte, dass die Vergaben immer im Rahmen der Prognosen geblieben seien, auch Mehrkosten bei Elektroarbeiten und Trockenbau hätte man schon viel früher kommunizieren müssen, diese hätten aber auch niemals 1 Million Mehrkosten ausmachen können.
Eine tolle Schule, leider wurde die Sekundarschule 1 Million teurer als noch kürzlich geplant.
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