Fairer Deal mit Thyssengas

30 Straßenbäume gefährden Erdgasleitung in Wadersloh

Schon Ende September 2020 hatte die Thyssengas GmbH der Gemeinde Wadersloh mitgeteilt, dass aus sicherheitstechnischen Gründen ein Freischnitt der Trassen der sieben Gashochdruckleitungen zeitnah durchgeführt werden müsse. 30 mehr oder weniger dicke Straßenbäume gefährden die Erdgasleitung und müssen gefällt werden.

Noch nicht vergessen ist ein tragisches Gasunglück in Viersen am Niederrhein, bei dem eine 62jährige Frau vor einigen Jahren ums Leben kam. Die Wurzeln einer Platane hatten sich im Laufe der Zeit um eine Gashochdruckleitung unter dem Bürgersteig geschlungen und eine Schweißnaht der Gasleitung geöffnet. Das entweichende Gas strömte an einem Elektrokabel entlang in den Keller und explodierte dort.

In Wadersloh sind bei den betroffenen Bäumen an der Diestedder Straße bei GLORIA, am Norenkamp und an der Langenberger Straße in unmittelbarer Nähe Nachpflanzungen nicht möglich, sodass Ausgleichsmaßnahmen besprochen und inzwischen auch beschlossen wurden.
An der Diestedder Straße in Wadersloh verläuft neben dem Radweg die Erdgashochdruckleitung, die durch Baumwurzeln gefährdet ist.An der Diestedder Straße in Wadersloh verläuft neben dem Radweg die Erdgashochdruckleitung, die durch Baumwurzeln gefährdet ist.
Rudi Luster-Haggeney, CDU Fraktionsvorsitzender im Wadersloher Rat, hatte bereits im vorletzten Umweltausschuss angeregt, keine kostspieligen Baumgutachten in Auftrag zu geben, sondern stattdessen mehr Bäume anzupflanzen. Der Umweltausschuss konnte nun folgenden Ausgleichsmaßnahmen am 15.November zustimmen, die die Verwaltung inzwischen mit Thyssengas ausgehandelt hatte.

• Für gefällte Baume wird ein pauschaler Wert von 3000 Euro angesetzt.
• Pro gefällten Baum werden drei neue Bäume gepflanzt.
• Der Baumumfang soll 16 bis 18 cm betragen.
• Eine zweijährige Anwuchsgarantie wird gegeben
• Die Maßnahme wird von der Thyssengas GmbH ausgeschrieben und  betreut.
• Die Wertdifferenz zwischen Ausschreibungsergebnis und Schadensersatz-Gesamtwert wird als Ausgleich der Gemeinde überwiesen.
• Die Gemeinde wird dafür zusätzliche Bäume pflanzen.

Als Baumersatz schlug die Gemeindeverwaltung eine Mischung mit sieben verschiedenen Baumarten vor, um auch bisher weniger verwendete Baumarten zu testen. Die Bäume werden an der Liesborner Straße und südlich der Langenberger Straße gepflanzt, da auf der Nordseite 12 Bäume entfernt werden müssen.