Luftfiltergeräte werden in Wadersloher Schulen und Kitas nicht eingesetzt

Nicht alles was möglich ist, ist auch sinnvoll, aber ZIN 19 beharrt auf ihrem Standpunkt

Intensiv hat sich die die Gruppe „ZIN 19“ mit mobilen Luftfiltergeräten für Schulen, Kindergärten und die OGS in Wadersloh beschäftigt. In zwei Anträgen hat sie sich an die Gemeinde gewandt, außerdem die Stadtverwaltung in Münster angeschrieben, um Erfahrungen über die dort bereits in manchen Schulen eingesetzten Geräte in Erfahrung zu bringen. Selbst nachdem der Wadersloher Schulausschuss sich in seiner letzten Sitzung einstimmig gegen die Anschaffung der Geräte ausgesprochen hat, versucht ZIN 19 noch weiter die Kommunalpolitiker umzustimmen.

Die Verwaltung hatte in der Einladung zum Schulausschuss ausführlich ihre Bedenken zur Anschaffung von Luftfiltergeräten geäußert. Diese sind nicht in der Lage den CO2-Gehalt der Luft zu senken, da durch sie kein Luftaustausch im Raum erfolgt.
Mobile Luftfiltergeräte sind sicher eine gute Notlösung, wenn sich in Räumen die Fenster nicht öffnen lassen, in Wadersloher Schulen würden sie aber kaum nennenswerte Vorteile bringen. Foto: obs/Camfil GmbHMobile Luftfiltergeräte sind sicher eine gute Notlösung, wenn sich in Räumen die Fenster nicht öffnen lassen, in Wadersloher Schulen würden sie aber kaum nennenswerte Vorteile bringen. Foto: obs/Camfil GmbH
Die Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) im Umweltbundesamt fordert aber vielmehr neben dem Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung vor allem das regelmäßige Lüften in den Räumen zur Bekämpfung der SARS-CoV-2 Viren. Der CO2-Gehalt der Luft ist ein guter Indikator für die Qualität der Raumluft, er lässt sich mit verhältnismäßig preiswerten Geräten messen. Denn wenn viel ausgeatmetes CO2 in der Luft ist, sind auch viele Aerosole in der Luft. Das sind kleinste Teilchen, an die sich bei einer infizierten Person auch SARS-CoV-2-Viren aus den Atemwegen anheften. Die schweben dann in der Raumluft und können sich über mehrere Meter verbreiten. Eine hohe Konzentration von Aerosolen erhöht hier also das Risiko für alle anderen im Raum, sich anzustecken.

Auch das Land NRW hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass weiterhin in den Klassenräumen gelüftet werden muss und Filtergeräte dies nicht ersetzen können. Diese Luftfiltergeräte sind eine Notlösung für Schulen, in denen sich die Fenster nicht öffnen lassen. Auch nur von diesen Schulen, wie etwa einigen in Münster, können Fördermittel beantragt werden.
In Wadersloh lassen sich aber alle Fenster in den Schulen und Kitas öffnen.

In der Vorlage der Verwaltung wird noch berichtet, dass bei flächendeckender Ausstattung aller Schulen und Kitas in der Gemeinde 115 Luftfiltergeräte benötigt würden. Pro Gerät müssten 2000 bis 4000 Euro investiert werden, hinzu kämen jährliche Wartungskosten von etwa 200 Euro/Gerät und Stromkosten.

CDU-Ratsmitglied Thorsten Gövert wies im Ausschuss auch auf die Größe der Geräte hin und dass diese möglicherweise Flucht- und Rettungswege zustellen könnten. Auch wurde angemerkt, dass die Geräte bis zu 50 dB(A) Geräuschemission verursachen können. Noch Fragen?